Tuesday, April 28, 2009

Thailand und Kambodscha

9. Tag

Der heutige Tag galt dem Besuch der Stätten des Terrors der Roten Khmer.
Habe mir vor dem Hotel ein Tuktuk für die nächsten Stunden gemietet und mich mit dem Fahrer auf 12,- Dollar geeinigt. Vermutlich mal wieder zuviel, aber das ist mein Beitrag zur Landesentwicklung J Und ich zahle letztlich, was es mir wert ist.

Zunächst ging die Fahrt raus aus der Stadt, vorbei am Unabhängigkeitsdenkmal zu den “Killing Fields”, einem der unzähligen Massengräber im Land, das heute Gedenkstätte ist (ca. 12 Km südwestlich der Stadt, Fahrt dauerte aufgrund des vielen Verkehrs ca. 40 Minuten). Besonders viel zu sehen gibt es nicht, das wenige fand ich aber bedrückend genug.

Anschließend wieder rein in die Stadt zum Toul Sleng Genozid Museum, zwei ehemalige Schulen, die die Roten Khmer zu einem Foltergefängnis umfunktioniert hatten. Ich habe berufsbedingt schon viel Leid und Elend gesehen, finde es aber dennoch immer wieder erschreckend, was sich Menschen alles einfallen lassen, um andere zu quälen.

Danach brauchte ich erstmal etwas “frische Luft” und bin nicht mit dem Tuktuk zum Hotel zurück gefahren, sondern ein Stück gelaufen. Unterwegs irgendwo auf zwei Bier eingekehrt, schließlich im Walkabout gelandet und gegessen, wobei es diesmal eher schlecht war. Eine ältere Frau massierte meinen Rücken und bekam dafür einen Dollar, eine zweite nervte danach, ich musste ihr dreimal sagen, dass sie sich bitte an den Arm von jemand anderen hängen solle (ich hasse es, wenn ich nicht mal in Ruhe essen kann). 

Dann saß noch "Ani" neben mir, mit der ich ein gutes Gespräch über das Leben der Menschen in Kambodscha führte. Sie bestätigte mir, was ich auf den Straßen hinreichend sah: Von fünf Menschen arbeitet nur einer, der vier andere irgendwie mit ernähren muss. Ihre Familie lebt auf dem Land, zwei Stunden von PP entfernt, ihre Eltern sind im Rentenalter, nur gibt es hier keine Rente, für den Unterhalt müssen die Kinder sorgen. 
Ein Schulbesuch kostet Geld (15,- Dollar pro Jahr, in den höheren Klassen mehr), sicher für viele eine Hürde, zu Bildung und einem guten Job zu kommen. Sie selbst konnte für hiesige Verhältnisse lange (10 Jahre) zur Schule gehen und ist wohl der Liebling ihres Vaters. Man merkte ihr ersteres an, denn sie sprach vergleichsweise gut Englisch.
Ihr Zimmer in PP kostet 1,- Dollar Miete pro Tag, ihr Vater weiß nicht, dass sie als “Taxigirl” arbeitet, er denkt, sie arbeite in einem Restaurant.
Irgendwie fand ich es schade, dass es sich selbst für eine Frau mit einem Stück Bildung in diesem Land offenbar eher lohnt, der Prostitution nachzugehen als einer “normalen” Arbeit… Aber ich verstehe sie, mit ihrem aktuellen Job ist einfach mehr zu verdienen.
Als sie hörte, dass ich nach Siem Reap weiter wolle, bot sie mir an, mich zu begleiten - als Führer und auch für anderes J Ehrlich gesagt ein interessanter Gedanke, denn sehr hübsch war sie auch 

Den Abend habe ich dann wieder in der “Schwarzen Katze” neben dem Hotel verbracht. Alin freute sich, mich zu sehen und kuschelte den ganzen Abend an mir rum. “Miss-4-Gewinnt” leistete uns auch noch Gesellschaft. 
Alin ist “Mischling” (vermutlich fand ich ihr Äußeres deshalb so exotisch schön) - Vater Chinese, Mutter Khmer. Sie wohnt genau gegenüber von der Bar und meinem Hotel, zeigte mir Fotos ihrer Schwester, ihrer Wohnung,…
Sie zahlt 40,- Dollar Miete im Monat und verdient 50,- in der Bar durch ihre normale Arbeit. Aber ihr Auskommen schien gut geregelt zu sein (ihr Aussehen ist halt ihr Kapital), sie hatte ein nagelneues Nokia-Handy dabei und roch gut nach einem Parfum, das sie heute (ich habe gefragt) gekauft hatte. Na, da wusste ich ja wenigstens, wozu meine Scheine nützlich waren ;-)
Ich beließ es bei einer Menge an Bieren und einigen Ladydrinks. Es waren noch mindestens drei Frauen der Kategorie 9 anwesend und einige unwesentlich weniger hübsche (natürlich auch andere). Aber hier konnte ich nun nach der “Romantiknummer” schlecht eine andere Frau mitnehmen. Zum Weiterziehen fehlte mir aber irgendwie auch die Lust, denn es war schön hier. Also einen sexuellen Ruhetag verordnet, denn noch mal 40 Dollar für eher mäßigen Sex musste ich mir auch nicht unbedingt geben…

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